Anfang Mai öffnete MARKT-PILOT die Türen seiner Stuttgarter Büroräume für die zweite Ausgabe von MP Insights – einem Forum, das sich zunehmend als feste Größe für den intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch im Maschinen- und Anlagenbau etabliert. Rund 50 Teilnehmer aus nahezu allen Subbranchen nutzten die Gelegenheit, um abseits großer Messen und Kongresse im kleineren Rahmen aktuelle Branchenthemen zu diskutieren, Best Practices zu teilen und innovative Lösungsansätze für das Service- und Ersatzteilgeschäft zu entwickeln.
Inhalt:
Bereits bei der Eröffnung durch Gründer und Geschäftsführer Tobias Rieker wurde deutlich, worauf es bei MP Insights ankommt: persönlicher Austausch und Offenheit. Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens und einer interaktiven Fragerunde zu konkreten Zahlen von MARKT-PILOT (u. a. mehr als 33.000 Shops in der unternehmenseigenen Datenbank zur Marktpreisrecherche; ca. 13 Millionen recherchierter Datenpunkte seit Firmengründung) – startete das Programm mit vier praxisnahmen Workshops zu strategischen Fragen der Preisgestaltung, zu Praxistipps für die Kommunikation von Preisänderungen sowie zu konkreten Anwendungsfällen für künstliche Intelligenz.
Besonders praxisnah war die SWOT-Analyse, bei der die Teilnehmer ihre eigenen Stärken und Schwächen im Ersatzteil-Pricing reflektierten. Eine zentrale Erkenntnis: Für nachhaltigen Erfolg ist es entscheidend, alle Möglichkeiten konsequent auszuschöpfen und regelmäßig zu überprüfen. Praxisnahe Empfehlungen aus dem Teilnehmerkreis und von MARKT-PILOT rundeten den Workshop ab.
So berichtete im Workshop beispielsweise ein Schweizer Maschinenhersteller, dass er neben der regulären, jährlichen Preisanpassung auf der Basis aktueller Marktdaten einen zusätzlichen Workflow für unterjährige kundenindividuelle Preisänderungen konfiguriert hat. Auf diese Weise wolle man noch flexibler auf Marktveränderungen reagieren. Gleichzeitig biete man aber jedem Kunden die Möglichkeit, über die Preisanpassungen individuell zu verhandeln, so der Maschinenhersteller. Der Gesprächskreis bot zudem einen Überblick über verschiedene Preismethoden und zeigte, wie Servicequalität als Argument für höhere Preise genutzt werden kann.
Ein weiterer Workshop beschäftigte sich mit den Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz. Vorgestellt wurden verschiedene Use Cases, etwa zur Identifizierung von korrekten Teilen bei der Preisrecherche, zur Anreicherung von Ersatzteilstammdaten und zur Erkennung von Markenverletzungen. In einer gemeinsamen Übung konfigurierten die Teilnehmer einen KI-Agenten, der E-Mail-Anfragen automatisiert bearbeitet, Verfügbarkeit und Preise von gewünschten Ersatzteilen prüft und darauf basierend eigenständig Angebote erstellt.
Einig waren sich die Teilnehmer darin: Künstliche Intelligenz muss nicht kompliziert sein. Viele KI-gestützte Prozesse lassen sich ohne tiefgehende Programmierkenntnisse umsetzen – ein wichtiger Mutmacher für die Praxis. In Gruppen diskutierten die Teilnehmer weitere Einsatzmöglichkeiten für KI-Agenten im Servicebereich, etwa für die automatisierte Erstellung von Reparaturberichten oder im Reklamationsmanagement.
Wichtigste Erkenntnis: Eine erfolgreiche Kommunikation von Preisanpassungen basiert auf einer klaren Argumentation, die den Mehrwert für den Kunden in den Mittelpunkt stellt. Entscheidend ist, dass Preisanpassungen nicht als willkürliche Maßnahme erscheinen, sondern als notwendige Reaktion auf Marktveränderungen. Dabei sollte die Kommunikation frühzeitig und individuell erfolgen, vor allem bei Key-Accounts und preissensiblen Kunden.
Außerdem gelte es, die konkreten Vorteile für den Kunden hervorzuheben. Argumente können zum Beispiel kürzere Lieferzeiten, eine konstant hohe Materialqualität oder zusätzliche Serviceleistungen (24/7-Support, erweiterte Garantie) sein. Fazit des Workshops: Die Kommunikation sollte nicht nur erklären, was passiert, sondern auch, warum die Anpassung erfolgt und wie der Kunde langfristig davon profitiert (z. B. geringere Maschinenausfallzeiten, niedrigere Total Cost of Ownership).
Im Rahmen der MP Insights Veranstaltung präsentierte Mathew Cropper zudem die aktuelle Roadmap von MARKT-PILOT und gab einen umfassenden Ausblick auf die geplanten Entwicklungen für das Jahr 2025. Im Zentrum steht die Unterstützung der Kunden bei der Bewältigung von Marktunsicherheiten, wachsendem Wettbewerb und steigenden Kosten durch schnelleren und besseren Zugang zu hochwertigen Marktdaten. „Ziel ist es, Unternehmen mit neuen, KI-gestützten Tools und intelligenten Integrationen zu befähigen, das volle Potenzial ihres Ersatzteilportfolios auszuschöpfen“, so der Director of Product bei MARKT-PILOT.
Außerdem im Fokus: die kontinuierliche Verbesserung der Marktdatenqualität. Mithilfe von Machine Learning und generativer KI sollen Daten schneller und präziser gesammelt, angereichert und aufbereitet werden, so Cropper in seiner Präsentation. Auch die Zuverlässigkeit der Preisempfehlungen werde laufend optimiert.
2026 gibt es eine Neuauflage von MP Insights. Der Termin dafür wird Anfang des kommenden Jahres bekanntgegeben. Zuvor findet mit dem PARTS SUMMIT 2025 am 9. Oktober das nächste große Kundenevent von MARKT-PILOT statt. Beide Formate zählen zu den wichtigsten Fachforen für Serviceverantwortliche und Pricing-Manager im Maschinen- und Anlagenbau im deutschsprachigen Raum. Mit diesen Veranstaltungen fördert MARKT-PILOT gezielt den Austausch und das Community-Building innerhalb der Branche.